"Femen
– is a hot boobs…“1
Ein
Mitglied der Femen führt an, dass das Zeigen ihrer Brüste für sie
ein Zurückerobern des eigenen Körpers darstellt, in dem ihr Körper
nicht von anderen instrumentalisiert wird, sondern sie ihn
eigenständig für ihre politische Inhalte nutzt.23
Dieses naive Argument gilt direkt zu entkräften – Femen sind nicht
einfach so nackt, sondern objektivieren ihren Körper aktiv. Femen
haben verstanden was Frauenkörper im Kapitalismus sind: Objekte, die
„im besten Fall“ Inhalte und Botschaften transportieren. Die
„Inhalte“ von Femen gibt es mit ihren Brüsten zusammen, so ihr
Anspruch, der sich ganz bewusst den perfiden Marktstrategien des
Kapitalismus bedient, da sie erkannt haben, „weil wir nackt sind,
hört man uns zu“.4
Die
Kritik an Femen richtet sich nicht gegen ihr nacktes Auftreten,
sondern gegen das patriarchale Schönheitsideal von Weiblichkeit,
dessen sie sich ausschließlich bedienen: Weiße, dünne, junge
Frauen verkaufen ihre Botschaft und knüpfen damit direkt an eine
neoliberale marktwirtschaftliche Logik an. So begründen Femen ihre
Protestform mit der spektakulären Medienaufmerksamkeit, die ihnen
damit sicher ist5.
Femen
sind ein Produkt von Marktlogiken, die ihre Inhalte an die
Öffentlichkeit zu bringen versuchen. Dabei werden verkürzte bis
inhaltsleere Slogans wiederholt, Bilder von nackten Frauenkörpern
mit schreienden wut- bzw. schmerzverzerrten Gesichtern konstruiert
und rassistische Schlagzeilen gegen Muslime und den Islam
reproduziert („Fuck Islam“ – „International Topless Jihad
day“).6
Ein
ehemaliges Femen Mitglied Brasiliens berichtet, dass ihr Versuch,
Frauen, die nicht dem westlichen Schönheitsideal der Femen
entsprechen, an Protesten teilnehmen zu lassen innerhalb der
internationalen Femengruppe stark kritisiert wurde.7
Spätestens
an dieser Stelle sollte allen klar geworden sein, welchen
Körpernormen Aktivistinnen von Femen zu entsprechen haben und wonach
sich diese richten.
1Offizielle
Homepage der femen. http://femen.org/en/about.
Zugegriffen am 19.03.2013.
2Diskussionsveranstaltung
05.03.2013. „Mit Brüsten und Strumpfmaske für die
Gleichberechtigung.“, MONAliesA e.V., Leipzig.
3Diese
Aussage bestätigt Femen Mitglied Klara Martens in einer Talkshow
bei ARD: Maischberger.
Sendung vom 16.04.2013.
4Frankfurter
Rundschau vom 07.03.2013.
5siehe
Fußnote 5
6Missy
Magazin #2/13. „Imperiale Brüste“.
7„But
according to Sara Femen
Brazil,
we got to criticized for putting fat girls in the protest. They want
just girls that fit into their beauty standards. I don´t even know
if I should be talking about this, but whatever… Girls from Femen
UA complained about it, saying it wouldn´t be good for the movement
to put overweight girls in the group“ QUELLE???
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